Verregnete Lofoten und eine stürmische Überfahrt

220 km Lofoten
220 km Lofoten

Sonntag, 07.07.2013

Nach Å ans Ende der Lofoten

Heute Morgen war tatsächlich blauer Himmel zu sehen. Allerdings nur solange, bis ich fertig zur Abfahrt war. Ein Kilometer hinter dem Campingplatz ging der Regen los. In Verbindung mit Sturm. Bis auf ein paar kürzere Regenpausen ging dies den ganzen Tag so. Und es ist saukalt. Geschätzt um die 10Grad. Also wieder maximale Anzahl von Klamottenschichten. Leider gibt es relativ schnell größere Wassereinbrüche. Trotz der Regensachen. Hier muss ich wohl mal in was Hochwertigeres investieren. Spätestens wenn das T-Shirt und die Unterhose nass sind, wird es wirklich ungemütlich. Heute war der Tag mit dem bislang schlechtesten Wetter. Dabei die die Landschaft der Lofoten grandios. Bei schönem Wetter würde man nicht vorankommen, weil hinter jeder Biegung der Straße neue Foto-Motive lauern.

So hat sich das Fotografieren auf die Phasen ohne oder weniger Regen beschränkt.

Mit den Wolken und dem Sturm war es eine wilde, raue Stimmung. Irgendwie passt es zur Gegend und zur Landschaft. Ein wenig wie in schottischen Highlands. Diese sind ohne Wolken auch kaum vorstellbar.

In Moskenes am Fähranleger habe ich noch mal die Abfahrtszeiten für morgen gecheckt. Ich will mit der 10:30 Fähre nach Bodø übersetzen.

Ein paar Kilometer in Å, der Ort heißt tatsächlich so, habe ich eine Hütte gemietet. Diese liegt nicht weit vom Meer auf einer Klippe. Die letzten 50m vom Parkplatz gibt es nur einen Trampelpfad. Teilweise steil, nasses Grass, Steinstufen, Holzplanken.

Das Gepäck schleppen oder Enduro fahren? Schleppen ist doof und so balanciere ich die Fuhre vor die Hütte. Nur nicht kentern. Bis auf ein paar Stellen, an denen mich der Grip kurz mal verlassen hat, ging‘s ganz gut. Wie schon auf der Italien Reise auf den Schotterstraßen wundere ich mich, wie gut sich die nicht gerade leichte BMW im leichten Gelände fahren lässt. Der gutmütige Motor hilft hier.

Draußen tost der Sturm, dass die ganze Hütte wackelt und der Regen trommelt aufs Dach. Aber die Elektroheizung funktioniert und drinnen ist es trocken und warm. Die Klamotten trocknen langsam wieder und so hat das Ganze auch was Gemütliches.

Meine Hütte am Meer
Meine Hütte am Meer
100 km Fähre, 110 km Moped
100 km Fähre, 110 km Moped

Montag, 08.07.2013

Stormy Weather

Nachdem ich die vollbepackte Fuhre von der Hütte wieder auf die Straße bugsiert habe, ging‘s zum Fähranleger nach Moskenes. Warten im Regen. Unterstände oder so was gibt es bei den Anlegern nicht. Die Autofahrer bleiben einfach im Auto sitzen.

Beim Rauffahren auf die Fähre spricht mich die Verladedame an: Willst Du wirklich mit? Draußen wäre es ziemlich rau. Immerhin 100 km über den Nordatlantik. Hohe See wegen des Sturms. Wenn ich mitfahre, dann könne sie keine Verantwortung für das Motorrad übernehmen. Auf eigene Gefahr. Ich will mit und versichere, das ich Profi im Motorradverzurren bin.

Vorsichtshalber nehme ich dann auch 2 Spanngurte mehr als sonst. Die Fähre rollt und stampft sich durch die See. Durch die Fenster Wasser, Himmel, Wasser, Himmel…Nach einer Stunde wird mir etwas komisch im Margen. Es ist nicht voll und ich kann mich über 4 Sitze hinlegen. So ging’s ohne kotzen. 3 ½ Stunden später war es geschafft.

Von Bodø bin ich noch etwa 100 km gefahren. Wieder atemberaubende Landschaft, sofern man sie durch den Regen und die Wolken sah.

Ich bin wieder in einer Hütte. Zu sehr Weichei zum Zelten. Scheiß auf den 65 Euronen. Hart sein oder zahlen. Das Zelt, dass ich vor 2 Tagen nass eingepackt habe, versuche ich in der Hütte zu trocknen.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Andrea (Montag, 08 Juli 2013 20:47)

    Hallo Jürgen,

    Glückwunsch zur überstandenen Sturmüberfahrt (ohne besondere Vorkommnisse). Drücke dir die Daumen, daß du demnächst wieder besseres Wetter hast, du kannst aber Weichei sein, soviel du willst....